Vom 29.08. bis 02.09.2017 fand die diesjährige EARLI-Konferenz in Tampere, Finnland mit einer vorgeschalteten 2-tägigen Nachwuchskonferenz (JURE) statt. FideS war mit mehreren Beiträgen beteiligt:

Auf der Hauptkonferenz konnten wir unser Doppelradmodell in einem weiteren Workshop erproben und erhielten wichtige Hinweise zur Überarbeitung und Anwendung des Modells. An dieser Stelle können wir bereits ankündigen, dass eine Online-Variante des Modells geplant ist, die die einfache Nutzung ermöglicht: Hochschullehrende können den zum Modell entwickelten Fragebogen online ausfüllen und ihre Lehrveranstaltung im Anschluss mit anderen vergleichen. Ziel ist es, die eigene Lehrveranstaltung zu reflektieren und/oder mit anderen Lehrenden in Kontakt zu treten. Das Workshop-Konzept wurde allgemein als positiv bewertet und wird künftig sicher in anderen Kontexten angewandt werden wie z.B. im Oktober im Lehrlabor des Universitätskollegs an der Universität Hamburg.

Zudem präsentierte Julian Dehne in einer Poster-Session die Erweiterung des Modells auf die Nutzung digitaler Medien beim forschenden Lernen. Die Befragung von 30 Lehrenden erbrachte u.a. folgendes Ergebnis:

„The interviews conducted in this study reveal that student are struggling with ‘new’ or ‘uncommonly used’ media resulting in an excessive demand due to complex media or when using several media simultaneously. Some members of academic staff stated that they tried to establish new media such as online-offline-tools, portfolios or wikis in their inquiry-based courses, however students have found those media technically difficult and therefore impractical to use“ (Dehne/Nguyen/Lübcke 2017;  zum dazugehörigen Paper geht es hier).

EARLI Poster digitale Medien

 

 

 

 

 

Zudem konnten wir ein Promotionsprojekt aus dem FideS-Projekt vorstellen: Anna Heudorfer präsentierte ihre Autoethnografie, die sich auf ihre Erfahrungen in der forschungsorientierten Lehre stützte, in einer Roundtable-Session. Dieses Format erwies sich mit einer sehr kurzen Präsentation (5-10 Minuten) und einer längeren Diskussionsphase als sehr gewinnbringend für Projekte in der Entwicklungsphase. In ihrer Forschungsarbeit nimmt sie ihre eigene Lehrveranstaltungen zum Ausgangpunkt, um über die Einbindung von Studierenden in Forschungsprojekte mit und für Community-Akteure zu reflektieren.

EARLI JURE Handout Community-based Research

 

 

 

 

 

 

 

Die EARLI hat uns einige Austauschmöglichkeiten gebracht und wieder einmal gezeigt: forschendes Lernen (oder: inquiry- bzw. research-based learning) ist auch international ein wesentliches Thema in der Forschung zu Higher Education. Einige weitere Beiträge widmeten sich dem Thema. Hier nur einige, die wir spannend und gewinnbringend fanden:

Students’ expectations to and experiences of research based teaching [POSTER]
Camilla Østerberg Rump, University of Copenhagen, Denmark; Dorte Christiansen Elmeskov, Department of Science Education, University of Copenhagen

The R-Comp – A New Instrument to Assess University Students’ Research Competences [PAPER]
Franziska Boettcher, Freie Universität Berlin; Felicitas Thiel, Freie Universität Berlin

Understanding inquiry-based learning processes in technology-enhanced physics learning [JURE POSTER]
Joni Lämsä, University of Jyväskylä, Finland; Raija Hamalainen, University of Jyväskylä, Finnland; Pekka Koskinen, University of Jyväskylä, Finnland; Jouni Viiri, University of Jyväskylä, Finnland