Forschungsdesign

In einem dreistufigen Sampling-Verfahren suchten wir Projekte an deutschen Hochschulen, die forschendes Lernen in der Studieneingangsphase umsetzen. Wir identifizierten 19 Projekte aus dem Qualitätspakt Lehre, der Qualitätsoffensive Lehrerbildung sowie institutionalisierte Projekte, die von den Hochschulen selbst getragen werden. Zum Auswahlverfahren finden Sie hier ausführliche Informationen.

Unsere Forschungsschwerpunkte lauten: 

Das Konzept des forschenden Lernens/der forschungsorientierten Lehre soll theoretisch begründet sowie empirisch unterfüttert ausdifferenziert werden.

Möglichkeiten der Einbettung forschenden Lernens in die erste Phase von Studienprogrammen sollen empirisch untersucht wie auch theoretisch gerahmt werden. Dabei werden die Spezifika verschiedener Fächer und Disziplinen berücksichtigt.

Es werden auf der genannten Basis handlungsleitende Modelle und Materialien für die forschungsorientierte Gestaltung der Lehre in der Studieneingangsphase entwickelt.

Alle theoretischen, empirischen und praktischen Ergebnisse werden über die Pilotierung eines Forschungs- und Entwicklungsaudits nicht nur öffentlich zugänglich gemacht, sondern nachhaltig und mit dem Ziel der Erarbeitung von Qualitätsstandards diskutiert, geprüft und verbreitet.

Unsere Forschungsfragen bearbeiten wir in drei Schritten. Zunächst bewegen wir uns auf der beschreibenden Ebene. Darauffolgend untersuchen wir die Wirkungen forschenden Lernens. Langfristig hat FideS schließlich zum Ziel, Handlungsempfehlungen für die Hochschulpraxis zu entwickeln und den nachhaltigen Austausch zwischen Expertinnen und Experten des forschenden Lernens an den Hochschulen zu fördern.

Beschreibungsebene:

Auf beschreibender Ebene systematisieren wir Formen forschenden Lernens (inklusive Medieneinsatz), wie sie in verschiedenen Projekten umgesetzt werden, und rahmen sie theoretisch. Aus einer Mikroperspektive werden die praktizierten didaktischen Szenarien forschungsorientierter Lehre dargestellt, Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet und der unterstützende Medieneinsatz erhoben. Auf der Mesoebene untersuchen wir, wie die Projekte strukturell (bspw. in Studien-/Prüfungsordnungen oder in Modulhandbüchern) verankert und damit in Studienprogramme integriert sind. Zudem werden mögliche Unterschiede zwischen Disziplinen und/oder zwischen verschiedenen Hochschulen/Hochschultypen identifiziert.

Fragestellungen mit beschreibendem Fokus werden wir über Dokumentenanalysen und Analysen von IT-Systemen zu den ausgewählten QPL- und weiteren Projekten beantworten.

Wirkungsebene:

Die Wirkungen von forschendem Lernen auf forschungsrelevantes Handeln untersuchen wir unter Berücksichtigung ihrer Kontextbedingungen. Dabei wird gefragt, welche Kompetenzen sich durch forschendes Lernen fördern lassen und welche Wirkungen sich auf die Selbstorganisation der Studierenden erkennbar sind. Wir eruieren die Möglichkeiten für den Umgang mit heterogenen Voraussetzungen innerhalb der Studierendenschaft. Zudem erheben wir, in welchem Maße und unter welchen Bedingungen diese Wirkungen durch den Einsatz von IT-Systemen und Werkzeugen befördert oder beeinträchtigt werden.

Fragestellungen mit Wirkungsfokus werden über qualitative Befragungen (Interviews) ausgewählter Akteurinnen und Akteure sowie Sekundäranalysen bestehender Evaluationsdaten bearbeitet.

Entwicklungsebene:

In der letzten Projektphase entwickeln wir handlungsleitende Ordnungsmodelle, die ein differenzierteres Bild forschenden Lernens bzw. forschungsorientierter Lehre zulassen. An dieser Stelle wird die Frage nach den technischen sowie praktischen Folgerungen der bisherigen Untersuchung beantwortet. Diese bereiten wir in Form von Best oder Real Practices, als Handlungsempfehlungen oder als instruktionale Materialien auf. Zuletzt werden Konsequenzen für die Gestaltung von spezifischen IT-Systemen und –Werkzeugen für Konzepte forschenden Lernens gezogen. Fragestellungen mit Entwicklungsfokus werden theoretisch und/oder konzeptionell-gestaltend angegangen. An dieser Stelle wird insbesondere ein Erfahrungsaustausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus QPL-Projekten gesucht und gezielt gefördert.