Auch in diesem Jahr waren wir Gäste und Gestalterinnen einer Diskurswerkstatt bei der DGHD. Für manche von uns war es das erste Mal auf einer so großen Konferenz – über 600 Teilnehmende, viele Größen der Hochschuldidaktik und eine riesige Auswahl an Workshops, Vorträgen, Diskurswerkstätten und anderen Formaten. Wieder konnten wir einiges für uns mitnehmen…

Gleich zu Beginn der Veranstaltung nahmen wir an der Sitzung der AG Forschendes Lernen teil, wo unter anderem gemeinsam darüber nachgedacht wurde, wie das Clearinghouse und die Materialsammlung des Projektes EviG-FL ausgestaltet werden könnten. Schnell wurden Parallelen zu unseren eigenen Vorhaben deutlich, sodass eine Kooperation in Aussicht steht. Vertiefend behandelt wurde diese Thematik noch einmal Ende März, da wir auf einen Workshop von EviG-FL nach Berlin eingeladen wurden, um Synergien und Kooperationsmöglichkeiten abstecken zu können und künftig noch mehr gemeinsam an einem Strang zu ziehen.

In unserer Diskurswerkstatt zur Evaluation von forschendem Lernen folgten wir dann unterschiedlichen Strängen: Nach einer Einführung durch Mandy in die Zielsysteme forschenden Lernens, die als Evaluationsgrundlage dienen können, präsentierten Kathrin Schwerin und Jennifer Düwel von der Servicestelle Evaluation der Universität Hamburg ihr Angebot und die Vorgehensweise der Erstellung einer bedarfsorientierten Evaluation. Danach präsentierte Mareike den Musteransatz (nach Alexander 1979)*, damit wir uns der Frage zuwenden konnten, ob sich Evaluationspraxen forschenden Lernens in Form des Musteransatzes festhalten lassen und welche (möglicherweise von Konzept zu Konzept stark variierenden) Merkmale dadurch erfasst werden können.
Im Anschluss teilten wir uns in zwei Kleingruppen: Einerseits wurde mit den Kolleginnen der Servicestelle Evaluation die Frage diskutiert, wie ein Angebot zur Evaluation forschenden Lernens aussehen könnte. Andererseits wurde ein durch das FideS-Team entwickelter Musteransatzfragebogen besprochen, der explizit auf die Erfassung der Evaluation von forschendem Lernen abzielt.

Fazit der Veranstaltung ist, dass es auf der einen Seite großartig wäre, existierende Evaluationspraxen festzuhalten und zu sammeln. Dadurch wäre eine zentrale „Inspirationsquelle“ für die Erstellung eigener Evaluation und gleichzeitig ein Vernetzungswerkzeug angeboten. Auf der anderen Seite wurde thematisiert, dass die meisten Lehrenden, die forschendes Lernen Veranstaltungen durchführen und evaluieren, selbst so unsicher sind, dass sie vermutlich eher nicht dazu bereit wären, ihre eigene Evaluationspraxis in einer solchen Form zu teilen. Außerdem müssten sie zuvor von der Möglichkeit des Sammelns an einem Ort erfahren. Das Erstellen einer solchen Anlaufstelle erscheint daher – nach aktuellem Stand der Dinge – den Rahmen des FideS-Projekts zu übersteigen. Da wir dennoch der Überzeugung sind, dass dieser Musterleitfaden allein als Reflexionsbogen für eine eigene Evaluation sehr wertvoll sein kann, finden Sie ihn hier zum Ausprobieren:  Musterleitfaden für Evaluation_final. Rückmeldungen gerne an uns, wir sind neugierig 😉

* mehr zum Musteransatz aus dem HUL/UHH-Projekt OPTion finden Sie unter patternpool.de.