Wir haben vergangenen Sonntag auf der „e-Learning Fachtagung Informatik“ (DeLFI) einen Workshop zum Thema „Forschendes Lernen und E-Learning“ organisiert. Der Workshop umfasste vier Beiträge zu zwei Themenfeldern:

Digitale Formate Forschenden Lernens

  • Wozu Geschlechtersoziologie? Forschung im Videoformat (Hannah Wolf, Theresa Adenstedt)
  • E-Learning und Forschendes Lernen-Diskurse an deutschen Universitäten (Thi Nguyen) Beitrag hier

Der erste Beitrag leistete eine Abbildung des Forschungszyklus auf die Videoproduktion. Als „Template“ fand ich ihn thematisch hervorragend geeignet, da sich die Idee auf andere Formate der Medienproduktion verallgemeinern lässt. Also: anstatt Medien für Forschendes Lernen, Forschendes Lernen für Medien.

Internationalisierung von Forschendem Lernen durch Virtualität

  • Internationalisierung durch Forschendes Lernen im Q-Kolleg im Vergleich zu   zwei anderen transnationalen Lehrveranstaltungskonzeptionen (Johannes Siemens) Beitrag hier
  • Vom Seminarraum zur wissenschaftlichen Konferenz – Interuniversitäres   forschendes Lernen in virtuellen Teams (Michael A. Herzog, Martin Stabauer)

Die zweite Session wurde durch das Thema Internationalisierung gekennzeichnet. Meine Erkenntnis war die, dass Peer Review ein gutes didaktisches Konzept ist, das durch moderne Medien internationalisiert werden kann. Der Lernprozess wird durch jedoch durch ein persönliches Kennenlernen der Teilnehmenden positiv beeinflusst. Vor allem Videokonferenzen spielen dann im Verlauf eine Rolle für die Kommunikation der internationalen Projektgruppen.

Ergänzt wurden die Beiträge durch eine kurze Demonstration unsererseits, in der wir das Go-Lab-Tool vorgestellt haben (mehr Infos und ein Einführungsvideo dazu hier).

Eine Keynote von Sandra Hofhues („Forschendes Lernen und E-Learning – Anforderungen und die Studierwirklichkeit(en) der Digital Natives“) rundete die Veranstaltung ab. Sie hat vorbildlich die Themenfelder Forschendes Lernen und E-Learning für die je andere Fachcommunity skizziert und dann Querbezüge hergestellt. Ihr Beitrag lässt sich mit dem Satz zusammenfassen: „Sie dachten, forschendes Lernen würde die Studierenden überfordern, aber es waren die digitalen Tools, die sie überfordert haben“. Aktuell ist ihr Beitrag noch hier zu finden.

Ein interessanter Kommentar kam von Johannes Konert von der Beuth Hochschule für Technik Berlin, der meinte, man könne nicht das eine Tool für Forschendes Lernen entwickeln, sondern sollte den Lernenden eher eine Menge von Tools als Angebot bereitstellen. Auch die Parallele zur Diskussion um die Personal Learning Environments (PLE) passt dazu. Im Prinzip leistet eine PLE genau diese Aufgabe. Auch das vorgestelle Go-Lab fällt in diese Kategorie.

Allen Teilnehmer*innen und Autor*innen gebührt ein großes Dankeschön, dass wir den Workshop Realität werden lassen konnten.