Zum Abschluss von FideS wollen wir es uns nicht nehmen lassen, unsere Ergebnisse und Teile der Diskurse, die wir im Rahmen des Projektes mitbekommen und (hoffentlich) auch mitgestaltet haben, in einer Publikation zusammenzuführen. Diese Veröffentlichung erscheint in Form eines Sammelbands, der FideS-eigene Artikel sowie einige Gastbeiträge, Projektbeispiele und Interviews mit Expert*innen zum Thema forschendes Lernen enthält. Wir konzentrieren uns  gemäß dem inhaltlichen Schwerpunkt unseres Projekts auf das forschende Lernen zu Studienbeginn.

Der erste Teil des Buchs umfasst Texte zu Herausforderungen und Grenzen sowie Gründe für forschendes Lernen am Studieneingang. Eileen Lübcke und Anna Heudorfer widmen sich in einem ersten Beitrag den Zielen und Motiven für forschendes Lernen in dieser Studienphase. Elke Bosse und Miriam Barnat setzen sich mit dem Thema „epistemische Neugier“ auseinander, während Mandy Schiefner-Rohs das „Scheitern“ als pädagogisches Konzept betrachtet, welches hinter forschendem Lernen stehen kann. Innerhalb des FideS-Projekts haben wir uns mit verschiedenen Heuristiken zum forschenden Lernen beschäftigt. In der Folge haben wir ein eigenes Modell zur Gestaltung forschenden Lernens entwickelt, das sog. Doppelradmodell in Anlehnung an das Radmodell von Angela Brew (2013), welches wir in einem weiteren Artikel darstellen und seine Genese erläutern. Gabi Reinmann denkt unser Gestaltungsmodell weiter und entwickelt eine breiter gefasste Heuristik forschenden Lernens. Schließlich finden sich zwei weitere Schwerpunkte aus dem FideS-Projekt in unserer Publikation wieder: das Thema Evaluation forschenden Lernens mit einem Artikel von Gianpiero Favella und der Einsatz digitaler Medien, der von Julian Dehne und Ulrike Lucke diskutiert wird.

Wichtig war uns, auch unsere Projektpartner selbst zu Wort kommen zu lassen. Wir freuen uns, dass wir mit der TU Hamburg (Interdisziplinäres Bachelorprojekt), der Zeppelin Universität Friedrichshafen (Zeppelin-Projekt), der HfWU Nürtingen-Geislingen (hochschuldidaktische Fortbildung und Beispiel-Lehrveranstaltungen) und der Universität Hamburg (Projektbüro Angewandte Sozialforschung) ein breites Spektrum an Projekten forschenden Lernens in der Studieneingangsphase vorstellen können.

Außerdem testen wir das für wissenschaftliche Publikationen eher ungewöhnliche Format des Interviews, um aus unserer Perspektive relevante Meinungen von Expert*innen zum forschenden Lernen möglichst „unverfälscht“ und gut lesbar darzustellen. Prof. Dr. Ines Langemeyer (Karlsruher Institut für Technologie), Prof. Dr. Peter Tremp (PH Zürich) und Dr. Mathias Winde (Stifterverband) stellen ihre Sicht auf verschiedene Aspekte forschenden Lernens in der Studieneingangsphase dar.

Die Veröffentlichung des Sammelbandes ist für den Herbst 2018 geplant. Wir hoffen, dass er zur weiteren produktiven Diskussion um forschendes Lernen beitragen kann.