Auf dem Abschluss-Workshop von FideS und ForschenLernen am 19. und 20. September an der HU Berlin präsentierten mehrere Partner Poster zu ihren Projekten. Einige davon möchten wir hier zur Verfügung stellen.
6 Jahre Humboldt Reloaded an der Universität Hohenheim: Best Practices, fakultätsübergreifender Transfer & innovative Neuerungen im FL-Bereich
Universität Hohenheim
Zielsetzung von Humboldt Reloaded ist es, den Studierenden schon im Bachelorstudium einen Forschungsbezug zu ermöglichen. In den drei Fakultäten der Agrar-, Natur- und Wirtschaftswissenschaften sind seit dem WS 2011/12 knapp 900 HR-Projekte durchgeführt worden, bei denen 3.600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vielfältige Forschungskompetenzen entwickeln konnten. Durch stetige Reflexion der forschungsnahen Lehr-/Lernprozesse seitens der Lehrenden, der Studierenden wie auch des HR-Projektleitungsteams haben sich Best Practices etabliert. Allen voran die studentische Jahreskonferenz von Humboldt Reloaded, auf der Studierende ihre Forschungsergebnisse in Form von Postern oder Plenumsvorträgen vorstellen und zur Diskussion stellen. Als weitere Best Practice hat sich die von HR-Mitarbeitern mitentwickelte Forschungsschnupperwoche für Erstsemester der verschiedenen agrarwissenschaftlichen Studiengänge etabliert. Dieses langjährig erprobte forschungsnahe Lehr-/Lernformat hat mittlerweile Eingang in die Curriculumsentwicklung gefunden und soll nun als FLTransferprojekt auch im Studiengang Biologie der Fakultät Naturwissenschaften eingeführt werden. Lessons Learned für innovative Neuerungen im FL-Bereich lassen sich schließlich aus den interdisziplinären forschungsnahen HR-Projekten ziehen, den fakultätsübergreifenden Workshops für HR-Lehrende zum interdisziplinären Austausch sowie dem Lehrpersönlichkeits-Coaching für HR Lehrende, im Rahmen dessen vielfältige Angebote zu lehr- und/oder berufsbezogenen Anliegen in Anspruch genommen werden können.
Zum Poster „Best Practices“ gelangen Sie hier; zum Poster „Innovative Neuerungen“ geht es hier.
Ansprechpartnerinnen:
Dr. Cornelia Frank
E-Mail: cornelia.frank@uni-hohenheim.de
Julia Gerstenberg, M.A.
E-Mail: j.gerstenberg@uni-hohenheim.de
Forschendes Lernen im Rahmen des Projektes inSTUDIESplus an der Ruhr-Universität Bochum: Ein Ausblick
Ruhr-Universität Bochum
An der Ruhr-Universität Bochum hat sich Forschendes Lernen seit vielen Jahren als wichtiges Lehr-Lern-Format etabliert und wird nicht nur durch das Universitätsprogramm Forschendes Lernen unterstützt, sondern auch im Projekt inSTUDIESplus im Rahmen des Q-Pakts Lehre weiterentwickelt. Die Projektlinie »Forschendes Lernen3 – fach und studiengangübergreifend lernen und adäquat prüfen« knüpft an die Erfahrungen der ersten Förderphase (2011–2016) an und erweitert den Fokus auf die Förderung von peerlearningElementen insbesondere im Übergang von der Bachelor in die Masterphase sowie zur Promotion. Zudem gilt es, auch für Prüfungen in Lehrforschungsprojekten kompetenzorientierte Verfahren zu entwickeln, die den Lernerfolg der Studierenden hinsichtlich der Fähigkeit zum eigenständigen Forschen erfassen und sich auch mit gestiegenen Studierendenzahlen realisieren lassen. Die Projektlinie Forschendes Lernen3 umfasst Formate, die u.a. auf eine interdisziplinär ausgerichtete sozialwissenschaftliche qualitative Methodenausbildung abzielen, Disziplin- sowie Theorie-Praxis-Grenzen überschreitende Kooperationen und öffentliche Präsentationsformen erproben, Konzepte zur nachhaltigen Ergebnissicherung und deren Verfügbarmachung entwickeln sowie Forschendes Lernen aus Sicht der Hochschule
sowie der Lehrenden als zentrale AkteurInnen bei der Förderung, Entwicklung und Implementierung Forschenden Lernens empirisch erkunden.
Ansprechpartner:
Paul Sebastian Ruppel
E-Mail: Paul-Sebastian.Ruppel@rub.de
»Wissenschaft trägt Verantwortung« an der Leuphana Universität Lüneburg
Leuphana Universität Lüneburg
An der Leuphana Universität Lüneburg studieren alle Erstsemester-Studierenden unabhängig von ihrer späteren fachlichen Orientierung gemeinsam im Leuphana Semester. Im Modul »Wissenschaft trägt Verantwortung« setzen sie sich mit der disziplinübergreifenden Herausforderung des globalen Wandels und einer nachhaltigen Entwicklung auseinander. Die Vorlesungsreihe und begleitende Tutorien stecken den inhaltlichen Rahmen des Moduls »Wissenschaft trägt Verantwortung« ab. Sie führen in das komplexe Thema der nachhaltigen Entwicklung ein und statten die Studierenden mit dem ersten Rüstzeug aus, um an der interdisziplinären Nachhaltigkeitsdebatte teilhaben zu können. In der Vorlesung treffen die Studierenden auf Lehrende, die mit ihnen den Perspektivenwechsel wagen – zwischen einzelnen Fachrichtungen und der zivilgesellschaftlichen Praxis. In den Projektseminaren sollen die Studierenden die Gelegenheit bekommen, eine erste Forschungsfrage im Bereich der nachhaltigen Entwicklung im Sinne des Forschenden Lernens zu entwickeln und zu bearbeiten. Abgeschlossen wird das Modul mit der Konferenzwoche, auf der sich die Studierenden wechselseitig die Projektergebnisse präsentieren. Zwei didaktische Kernelemente prägen das Verantwortungsmodul: Die Analogie zum Prozess der universitären Wissensgenerierung und die Praxis des Forschenden Lernens in den Projektseminaren.
Ansprechpartnerin:
Svea Blieffert
E-Mail: svea.blieffert@leuphana.de
Zeppelin-Projekt an der Zeppelin Universität
Zeppelin-Universität
Das »Zeppelin-Projekt« ist ein Modul im ersten und zweiten Studiensemester, das für alle BA-Studienprogramme der Zeppelin Universität verpflichtend ist. Im Rahmen dieses Moduls müssen die Studierenden in Kleingruppen eine Forschungsfrage entwickeln und diese durch die Anwendung von Theorien und wissenschaftlichen Methoden bearbeiten. Bei der Konzeption und Durchführung des Forschungsvorhabens werden die Studierenden durch Dozenten in mehreren Einführungsveranstaltungen und Methodenworkshops begleitet. Jede Gruppe wird zudem von einem wissenschaftlichen Betreuer intensiv unterstützt. Das »Zeppelin-Projekt« ist darüber hinaus interdisziplinär angelegt. In den Einführungsveranstaltungen erhalten alle Studierende – zum jeweiligem vorgegebenem Oberthema des »Zeppelin-Projekts« – Input aus politikwissenschaftlicher, wirtschaftswissenschaftlicher, soziologischer, sowie kommunikations- und/oder kulturwissenschaftlicher Perspektive. Im Rahmen ihres Forschungsprojekts können die Studierenden, in Absprache mit dem Betreuer, frei entscheiden, ob sie lediglich eine dieser fachlichen Perspektive einnehmen wollen oder ob sie sich einem Thema multidisziplinär annähern wollen. Das Resümee aus der nunmehr sechsjährigen Erfahrung der Zeppelin Universität im Bereich des forschenden Lehrens und Lernens in der Studieneingangsphase lautet: Der hohe Aufwand sowohl für die Studierenden als auch für die Dozierenden zahlt sich eventuell nicht unmittelbar aus. Die positiven Effekte auf das selbstständige wissenschaftliche Arbeiten und die bewusste Gestaltung des weiteren Studiums durch die Studierenden lassen sich tatsächlich erst im Verlauf des weiteren Studiums ausmachen.
Ansprechpartnerin:
Dr rer pol Iris-Niki Nikolopoulos
E-Mail: iris.nikolopoulos@zu.de