Am Mittwoch, den 15.02.2017, war das FideS-Projekt auf Einladung an der Universität Hohenheim bei den Kolleginnen und Kollegen von „Humboldt reloaded“ in der Seminarreihe „Forschendes Lernen“ zu Besuch. Mitgebracht hatten wir erste Ergebnisse aus dem Arbeitspaket „Sekundäranalyse“, in dem wir uns die Evaluationen unserer im Sample befindenden Projekte näher angesehen haben. Nach einem sehr freundlichen Empfang durch Frau Dr. Cornelia Frank haben wir im Blauen Saal im Schloss Hohenheim erste Ergebnisse präsentiert. Dass es sich hier nicht um einen gewöhnlichen Seminarraum handelt, zeigt wohl schon der Name des Ortes sowie die Bilder.
Zur Vorbereitung auf den Vortrag gaben uns die Organisatoren einen Wunsch mit auf dem Weg: Was sind „besonders erfolgsversprechende sowie mit besonderen Herausforderungen konfrontierte Formen von Forschendem Lernen“? Diese Frage ist einfacher zu formulieren als zu beantworten. In den untersuchten Projekten stellte sich nämlich heraus, dass die Evaluation und die Erfassung von Wirkungen von forschendem Lernen dispers sind. „Das Erfolgversprechende“ kann es demnach nicht geben. Wirkungen bzw. die Wirksamkeit von forschendem Lernen – so unsere Einschätzung – sind von den jeweiligen Zielen abhängig und dieses fallen je nach Projekt und je nach Standort unterschiedlich aus.
Dementsprechend bauten wir den Vortrag in drei Teile auf: Nach einer kurzen Vorstellung von FideS und der Frage nach Wirkungen und Wirksamkeit in der Evaluationsforschung generell stellten wir die Ziele der von FideS untersuchten Projekte vor, analysierten daran anschließend, was und wie evaluiert wird und gaben einen kurzen Überblick über das geplante OOS und den Audit, welches zur Vernetzung und Diskussion über die curriculare Gestaltung forschenden Lernens auf der einen Seite und die Evaluation forschenden Lernens auf der anderen Seite gedacht ist.
Die Diskussionen drehten sich vor allem um die Frage, wie man forschendes Lernen nun eigentlich evaluieren kann, sowohl methodisch als auch inhaltlich. Es kam schnell der Wunsch danach auf, einen Fragebogen zu entwickeln, der dann einfach abfragen kann, was erfolgreich ist und was nicht. Diese Hoffnung mussten wir aus den Projektergebnissen heraus ziemlich schnell dämpfen: Es ist aufgrund der verschieden gelagerten Ziele schlicht nicht möglich, den einen allgemeingültigen und standortübergreifenden Fragebogen für die Evaluation forschenden Lernens zu entwickeln.
Wichtiger scheint es aus unserer Perspektive zu sein, standortspezifisch und ausgehend von den zugrundeliegenden Zielen zu evaluieren und dementsprechende Instrumente zu entwickeln. Aus unseren Analysen stellten wir z.B. fest, dass sowohl das methodische Vorgehen als auch die Perspektiven der Evaluation viele blinde Flecke aufweisen: Zum einen geht es meist um Fragebogenerhebungen und Interviews, zum anderen aber oftmals nur um die Wirksamkeit forschenden Lernens auf Seiten der Studierenden, obwohl in den Zielen durchaus auch Ziele auf Meso- oder Makroebene genannt wurden. Man sieht in unseren Ergebnissen deutlich, dass es insbesondere in der Evaluation forschenden Lernens noch weiteren Forschungs- und Entwicklungsbedarf gibt. Umso mehr freuen wir uns, diese Fragen im OOS und im Audit sowie mit interessierten Personen der Community weiter zu diskutieren.
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